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Jugend forscht Teilnehmer des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums
2018
Korbinian Stangler und Matthias Walser
Regionalwettbewerb: Sieger im Bereich Physik
bayerischer Landeswettbewerb: Sonderpreis Forschungspraktikum am Munich-Centre for Advanced Photonics (MAP)
Projekt: Radiographie mit Myonen
Unbemerkt durchqueren in jeder Minute Tausende von Myonen unseren Körper und jeden Gegenstand in unserer Umgebung. Diese Teilchen entstehen in der oberen Atmosphäre, lassen sich nur durch dicke Materieschichten abschirmen und sind vergleichsweise leicht nachweisbar. Da die Myonen recht gleichmäßig über uns erzeugt werden, kann man mit einem richtungsempfindlichen Detektor ein Abbild der darüberliegenden Materiestrukturen erzeugen. Die beiden Jungforscher haben mit zwei koinzidenten Detektoren und Arduino-gesteuerten Schrittmotoren die gedachte Halbkugel über dem Horizont abgetastet. So werden die erforderlichen Daten aufgenommen, um zum Beispiel Gebäudeteile darzustellen. Problematisch sind die erforderlichen, sehr langen Messzeiten für ein Abbild.
2017
Vincent Nieraad und Bernhard Kirchmair
bayerischer Landeswettbewerb: Landessieger im Bereich Physik
Bundeswettbewerb: 5. Preis Physik, Sonderpreis: Teilnahme am China Adolescents Science and Technology Innovation Contest in China
Projekt: Schnüffler für ein radioaktives Gas - Pulsformanalyse einer Radon Ionisationskammer
Radon ist ein radioaktives Erdgas, das als krebserregend gilt. Es kommt natürlicherweise in unserer Umwelt vor, diffundiert in manchen Regionen aus dem Untergrund und dringt in Häuser ein. Bernhard Kirchmair und Vincent Gregor Nieraad befassten sich mit den Radonkonzentrationen in der Raumluft. Ausgangspunkt war ein Detektor, der schon 2009 für ein anderes Jugend forscht Projekt entwickelt worden war. Mithilfe einer ausgefeilten Computersimulation konnten die beiden Nachwuchsforscher die Funktionsweise des Geräts deutlich verbessern. Damit besitzt es das Potenzial, die Radonkonzentration in einem Raum verlässlich zu ermitteln, sodass sich die Einhaltung vorgeschriebener Grenzwerte überprüfen lässt.
Führt man einem Gas genügend Energie zu, so können sich dessen Bestandteile – Atome und Moleküle – elektrisch aufladen. Sie werden zu „Ionen“. Lukas Vogl und Daniel Teiß haben sich in ihrer Forschungsarbeit dafür interessiert, wie sich die elektrisch geladenen Teilchen im Gas verhalten. Dazu konzipierten sie einen Apparat, mit dem sich Ionen erzeugen und genauestens vermessen lassen. Dabei dient ein spezieller Detektor als eine Art Kamera, die es erlaubt, den Weg der Ionen durch ein gasgefülltes, unter Hochspannung stehendes Plexiglasrohr zu verfolgen. Im Prinzip könnte sich das Verfahren nach Ansicht der Jungforscher als simple Methode zur Gasanalyse eignen.
Seine Fotos sind legendär: Um das Jahr 1880 nahm Eadweard Muybridge Bildserien von galoppierenden Pferden und sprintenden Athleten auf – und gilt deshalb als Pionier der Hochgeschwindigkeitsfotografie. Korbinian Urban tritt nun mit seiner Arbeit in die Fußstapfen des berühmten Engländers. Doch statt Fotofilm und Drahtauslöser nutzte er moderne Technologie für seine Aufnahmen. Das Prinzip: Ein schnell nach unten fallendes Objekt löst eine Lichtschranke aus. Diese aktiviert ein Blitzlicht, wodurch der Chip einer Digitalkamera belichtet wird. Mit seinem Aufbau gelangen Korbinian Urban eindrucksvolle Aufnahmen von fallenden Wassertropfen und zerspringenden Glasplatten.
Radon ist ein radioaktives Gas, das aus Wänden oder Fußböden eines Hauses in Wohn- oder Kellerräume gelangen kann. Das Gefährliche: Werden diese Räume schlecht gelüftet, droht die Radon-Konzentration in der Luft so zuzunehmen, dass sie krebserregend wirkt. Um die Radonkonzentration in einem Haus zu überwachen, haben Christoph Kandlbinder, Erik Haehl und Kilian Zinnecker einen Radondetektor konstruiert. Jeder Radonzerfall liefert einen kurzen Stromimpuls, der verstärkt und mit dem Soundeingang eines PCs aufgezeichnet wird. Das Gerät ist so empfindlich, dass es einzelne Atome beim Zerfallen beobachten und dadurch die Strahlenbelastung der Luft genau überprüfen kann.
Jeder kennt sie, die grauen Tage, an denen der Regen kein Ende zu nehmen scheint. Mal gibt es kräftige Schauer, dann wieder Nieselregen. Das Wetter kennt viele Arten des Niederschlags. Doch was sind das eigentlich für Tropfen, aus denen er besteht? Um eine Antwort auf diese Frage geben zu können, entwickelten Sebastian Glasl und Magnus Anselm das so genannte Tropfenspektrometer. Ein Messgerät, mit dem es möglich ist, jeden einzelnen Tropfen zu analysieren, genauer gesagt: seine Größe und den Zeitpunkt des Auftreffens zu bestimmen. Mit den so gewonnenen Daten konnten die beiden jungen Forscher eine Tropfengrößenverteilung und einen zeitlichen Verlauf des Niederschlags erstellen - ein optimales Werkzeug, um Niederschläge zu charakterisieren. Denn, was viele nicht wissen, jede Art von Niederschlag hat seine eigene, charakteristische Tropfengrößenverteilung.
Winzige geladene Elementarteilchen, zu denen auch Myonen zählen, können extrem schnell sein. Sie sind in der Lage, annähernd Lichtgeschwindigkeit, also 300 000 Kilometer pro Sekunde, zu erreichen. Fliegt nun solch ein winziger Raser durch Wasser oder Glas hindurch, so gibt er ein seltsames, blass-bläuliches Leuchten von sich. Dieses Cerenkovlicht entspricht in etwa dem Überschallkegel eines Düsenjets, der mit doppelter Schallgeschwindigkeit (Mach 2) durch die Lüfte fegt. Andreas Reiserer hat einen Detektor für das Cerenkovlicht konstruiert. Er verspiegelte die Innenwand eines Rohres, füllte es mit destilliertem Wasser und baute einen Lichtsensor ein, der das mysteriöse Leuchten in elektrische Signale umwandelt und an einen Rechner weiterschickt. Mit diesem Zähler konnte der Jungforscher große Mengen von kosmischen Myonen aufschnappen. Das sind flüchtige Elementarteilchen, die laufend in den oberen Schichten der Atmosphäre durch das Bombardement der kosmischen Strahlung entstehen.